Rudolf Anton Klekner

Eisenbahner. Im KZ umgekommen.

* 1887    † 1944

 

Lebenslauf

Rudolf Anton Klekner wurde am 3.1.1887 in Wien geboren. Er machte eine Ausbildung zum Friseur und arbeitete als Eisenbahner. Rudolf Anton Klekner war Vater von zwei Söhnen, Oskar und Rudolf Leopold.

KZ Buchenwald, Tod

Rudolf Anton Klekner kam im September 1939 ins Konzentrationslager Buchenwald, wo er am 7.6.1944 umkam.

Auszug aus einem Brief von Rudolf Klekner sen. an seine Frau v. 2.4.1944 (Auszug)

Hierbei handelt es sich vermutlich um den letzten Brief, den Rudolf Klekner sen. aus dem KZ Buchenwald an seine Familie geschickt hat. Es ist unklar, ob er zu diesem Zeitpunkt gewusst hat, dass seine beiden Söhne bereits hingerichtet worden waren.

"...Liebste Mitzi! Mit deinem Besuch glaube ich, dass nichts werden wird, denn du müsstest erst persönlich überall vorsprechen, was mit riesigen Schwierigkeiten verbunden ist, und wer weiß, ob es bewilligt wird. Wenn es dir gleich gelingen würde, würde es sich für die halbe Stunde, die du eventuell mit mir sprechen könntest, nicht auszahlen, die weite Reise zu machen. Gebe den Gedanken auf. Ich schließe nun meine Zeilen, grüße mir alle Bekannten, Schwestern und Schwagern herzlichst, sowie dich und im Gedanken an unsere beiden. Recht herzliche Grüße und Küsse, euer Vater Rudolf Klekner."

Quelle: Lisl Rizy, Willi Weinert, „Mein Kopf wird euch auch nicht retten“. Korrespondenzen österreichischer WiderstandskämpferInnen aus der Haft. Band 2, Seite 1019. Wiener Stern Verlag 2016

Aus dem Schreiben des KZ Buchenwald an Frau Klekner

„Der Rudolf Klekner (...) ist (...) an den Folgen von Nierenentzündung bei Bronchopneumonie Herzschwäche und Krebs der Prostata im hiesigen Krankenhaus verstorben. Die Leiche wird im staatlichen Krematorium eingeäschert. Gegen die Ausfolgung der Urne bestehen, wenn eine Bescheinigung der örtlichen Friedhofsverwaltung beigebracht wird, dass für ordnungsgemäße Beisetzung Sorge getragen wird, keine Bedenken. (...) Die Übersendung der Urne erfolgt kostenlos.“

Gedenktafel

Eine für Rudolf Anton Klekner und seine beiden Söhne Oskar und Rudolf nach 1945 an seinem ehemaligen Wohnhaus angebrachte Gedenktafel wurde aller Wahrscheinlichkeit nach vom Hausbesitzer abmontiert.

Gedenkort - Gruppe 40, Zentralfriedhof

Seine Urne wurde, aus Buchenwald kommend, am 11.5.1966 im Familiengrab Klekner im Urnenhain des Wiener Zentralfriedhofs beigesetzt. Nach Ende des Grabnutzungsrechtes wurde auf Initiative des KZ-Verbandes Wien seine Urne im Jahre 2012 in die Gruppe 40 ins Grab seiner Söhne exhumiert.

In der Gruppe 40 wurden die im Wiener Landesgericht Hingerichteten beerdigt. 2013 wurde die Gruppe 40 zur Nationalen Gedenkstätte erklärt.

Quellen und Bildnachweise

Hauptwerke zur Gruppe 40

Weiterführende Informationen

  • DÖW Katalog zur permanenten Ausstellung. Hg. v. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands, Wien 2006
  • Wolfgang Neugebauer, Der österreichische Widerstand 1938-1945, Wien 2008
  • Die Geschichte des Grauen Hauses und die österreichische Gerichtsbarkeit, Wien 2012
  • DÖW (Hg.) Widerstand und Verfolgungen in den österreichischen Bundesländern (Wien, Burgenland, Oberösterreich, Tirol, Niederösterreich, Salzburg), Wien 1975-1991
  • Heinz Arnberger, Claudia Kuretsidis-Haider (Hg.) Gedenken und Mahnen in Niederösterreich. Erinnerungszeichen zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung, Wien 2011
  • Brigitte Bailer, Wolfgang Maderthaner, Kurt Scholz (Hg.), „Die Vollstreckung verlief ohne Besonderheiten“, Wien
  • Herbert Steiner, Gestorben für Österreich. Widerstand gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1995
  • Herber Steiner, Zum Tode verurteilt: Österreicher gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1964

Web-Hinweise


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